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TZN

incoming message

"Warten Sie nicht auf die Übersetzung, antworten Sie!"

 − General Chang zu Captain Kirk
 − während der Gerichtsverhandlung in "Star Trek VI: Das unentdeckte Land"

Dezember 2003

 

ISSN 1684-7385

Volume VI

Ausgabe 14 (#67)

 features

 

Borg in Deutschland

Space Center öffnet

"Borg Encounter" und "Stargate SG-3000" mitten in Bremen

"Der Herr der Ringe 3"

Schlussakkord des Epos

Filmüberblick und Erwartungen der Fantasy-Saga

Koloss in Warteschleife

ISS auf Abwegen?

Produktions- und Statusbericht der Internationalen Raumstation

 

Vorwort

Hallo, ich bin der Neue


Liebe Leserinnen und Leser

Das ausklingende Jahr bietet jede Menge Weihnachtsstress und kalte Tage. Da freut man sich doch auf einen warmen Nachmittag vor dem PC mit der neusten Ausgabe der "Incoming Message" auf dem Bildschirm. Deshalb ist es mir eine besondere Freude, als neuer Chefredakteur des monatlichen TZN-Magazins nun die Aufgabe zu übernehmen, interessante Rückblicke und Vorschauen aufs Trek-, Science-Fiction- und Weltraum-Geschehen zu liefern.

Die Dezember-Ausgabe muss ich jedoch leider mit einer traurigen Nachricht eröffnen. Im vergangenen Monat verstarb die junge "Star Trek"-Schauspielerin Kellie Waymire, die in mehreren "Enterprise"-Episoden Crewman Cutler spielte und zudem auch eine enge Freundin für Dr. Phlox bot. Waymire starb aus bisher ungeklärten Gründen im jungen Alter von nur 36 Jahren.

Doch das Leben geht weiter, und im Dezember geht das "Jahr der Kinofortsetzungen" 2003 zu Ende. Dementsprechend bieten wir Ihnen natürlich einen Ausblick auf "Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs", den letzten Teil der pompösen Fantasy-Saga von J.R.R. Tolkien um Hobbits, Elben, Zauberer und Orks. Außerdem werfen wir auch schon einen ausführlichen Blick auf das kommende Kinojahr.

Speziell Deutschland hat im Winter viel zu bieten. Wem heißer Glühwein auf kalten Weihnachtsmärkten nicht spannend genug ist, kann sich ins neu eröffnende Space Center Bremen begeben und dort ab Februar nächsten Jahres zum Beispiel gegen die Borg antreten oder sich dem Stargate-Team anschließen. Die Welt der Science-Fiction und von "Star Trek" kennt also keine grauen Winter.

Letzten Endes kann ich Ihnen allen nur noch ein geruhsames Weihnachtsfest und einen "guten Rutsch" ins neue Jahr wünschen.

Karsten Heil
Chefredakteur

   
   

Inhalt

Die ganze Ausgabe auf einen Blick

Norddeutschland öffnet Tor zu den Sternen

Erste Ausblicke auf den neusten Science-Fiction-Event mitten in Deutschland.

"Es gibt keine Improvisation im Weltraum"

Archer-Darsteller Scott Bakula spricht über die dritte Staffel von "Star Trek: Enterprise".

LCARS − was ist das denn?

Ein kurzer Überblick zur Entwicklung und dem Design der ominösen Okudagramme.

Die Ereignisse des Monats

Drei neue "Enterprise"-Episoden erwarten uns im Dezember im deutschen Fernsehen.

Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...

Ein kleiner Ausblick auf "Die Rückkehr des Königs" mit Kommentaren von Regisseur Peter Jackson.

Die Kinder des Wüstenplaneten

Zusammenfassung und Literaturvergleich zur "Dune"-Saga im TV.

Kino-Guide Dezember

Gegen Ende des Jahres taucht "Der Herr der Ringe" auch wieder auf den deutschen Leinwänden auf.

Best of DVD

Der Dezember wartet mit purer Action auf − "Terminator 3" und "Alien Quadrilogy" sorgen für kurzweilige Heimkino-Abende.

DVD-Guide Dezember

Die Veröffentlichungen von "Dreamcatcher" und der dritten Staffel von "Stargate SG-1" sind Anlass für schlaflose Nächte.

Filmpreview 2004

"Alien vs. Predator", "Troja", "Spider-Man 2", "(T)Raumschiff Surprise − Periode 1" − und was uns sonst nächstes Jahr im Kino noch Spektakuläres erwartet.

Der Koloss in der Warteschleife

Statusbericht zur Situation der Internationalen Raumstation im Orbit.

Impressum

Redaktion, Abonnement und Copyrights.


Online-Tipp

Die einzige für Menschen sinnvolle Möglichkeit, Schwerelosigkeit auf der Erde zu simulieren, sind Parabelflüge. Das Privileg, das sonst nur Raumfahrern und Forschern zukommt, macht Andreas Bergweiler zum Ziel seines Urlaubs in Russland. Über seine spannende Reise und seine Erlebnisse in der Schwerelosigkeit berichtet der Weltraumtourist exklusiv auf TZN Raumfahrer.net.


 
   

Norddeutschland öffnet Tor zu den Sternen

Ein Vorabbesuch beim Space Center Bremen

In rund drei Wochen, am 19. Dezember, öffnet das Space Center im Space Park Bremen in einer "Soft Opening"-Phase seine Pforten für die Besucher. Bis zum "Grand Opening" am 12. Februar kommenden Jahres wird ein ermäßigter Eintrittspreis gelten, da in dieser Zeit nicht immer alle Attraktionen zu jeder Zeit zur Verfügung stehen werden. Momentan sind noch 120 Bauarbeiter in drei Schichten rund um die Uhr auf Achse, damit noch alles rechtzeitig fertig wird. Dies alles war für die TZN-Redaktion Grund genug, schon einmal einen Blick hinter die Kulissen des Space Centers zu werfen.


In das gesamte Projekt Space Park Bremen, welches neben vielen Attraktionen wie dem "'Star Trek' Borg Encounter" und "Stargate SG-3000" auch zahlreiche Geschäfte und Imbissstände anbieten wird, flossen und fließen insgesamt um die 522 Millionen Euro. Diese recht umfangreiche Summe wurde verwendet, um den Besucher schon vom Parkplatz an in eine andere Welt zu entführen. So kommen bereits der Parkplatz sowie das Hauptgebäude in einem sehr futuristischen Design daher, um Interessierte gleich zu Beginn in einen Mix zwischen Science und Fiction eintauchen zu lassen.


 

Mit dem Raketen-Nachbau wird man innerhalb kurzer Zeit auf eine Höhe von 65 Metern katapultiert.


Für den Besucher wird die Reise beim "Departure Gate" beginnen. Von dort aus geht es zuerst auf die "Moonbase" des Space Centers, auf der es bereits einige Attraktionen zu erleben gibt. Darunter befindet sich auch eine Mondkrater-Landschaft für Kinder, in der die Kleinen auf Entdeckungsreise gehen können. Des Weiteren befindet sich auf der "Moonbase" auch die Startrampe für den "Galaxy Express", eine Art Indoor-Achterbahn. Diese könnte rein technisch gesehen auf eine Geschwindigkeit von bis zu 95 km/h beschleunigt werden. Für die notwendigen Effekte werden jedoch nur sehr viel niedrigere Geschwindigkeiten benötigt.

Im "Galaxy Express" befindet sich in jedem einzelnen Waggon ein eigenständiger Bildschirm, auf dem der Fahrgast parallel zur reellen Fahrt zum Beispiel den Flug durch unser Sonnensystem vor Augen geführt bekommt. Für den Mitfahrer reicht bereits eine kleine Bewegung des Waggons nach unten, um bei ihm bei einem entsprechenden Film auf dem Monitor das Gefühl hervorzurufen, tatsächlich etliche hundert Meter in die Tiefe zu fallen. Durch austauschbare Filme sind im "Galaxy Express" so immer wieder neue Abenteuer möglich. Bereits jetzt dreht dieser in einer lang ausgelegten Testphase jede Nacht von 23 bis 3 Uhr morgens seine Runden.

Eine weitere Attraktion stellt das "Robot Rescue" da, bei dem der Besucher auf ein Gefährt steigt, um im Verlaufe seiner Rundreise so viele Roboter wie möglich wieder richtig zum Laufen zu bekommen. Der Besucher bekommt hierfür eine kleine Konsole, mit deren Hilfe er die Roboter wieder korrekt programmieren kann. Am Ende der Fahrt werden die erzielten Punkte für korrekt programmierte Roboter aufaddiert und ein Gesamtpunktestand angezeigt. Hier sind im späteren Verlauf auch Wettbewerbe zwischen den einzelnen Besuchern denkbar, die dann auch mit Preisen belohnt werden.

Darüber hinaus bietet das Space Center als Außenattraktion den Nachbau einer Rakete an. In dieser wird er innerhalb kurzer Zeit auf eine Höhe von etwa 65 Metern katapultiert. Bei dem freien Fall von oben erlebt der Mitfahrer für etwa 2,5 Sekunden Schwerelosigkeit.

Da das Space Center hauptsächlich über Indoor-Attraktionen verfügt, ist die maximale Zahl an Besuchern und Personal zusammen auf insgesamt 8300 Personen gleichzeitig beschränkt. Ihre Zeit können die Besucher unter anderem in dem ersten IMAX-Space-Center-Theater Norddeutschlands vertreiben, welches insgesamt Platz für 486 Menschen bietet. Dieses verfügt im Gegensatz zu normalen Kinos aber über die Möglichkeit, auch 3D-Effekte darstellen zu können. Als wir dort zu Besuch waren, fehlte allerdings noch die Leinwand. Diese sollte mittlerweile von allen weiblichen Mitarbeitern des Space Centers montiert worden sein. Diese alte Tradition soll den Filmpalästen angeblich Glück bringen.


 

Auf der Raumstation Copernicus befindet sich der Besucher mitten im Kampf gegen die Borg.


Die beiden Hauptattraktionen dürften jedoch die europäische Premiere des "'Star Trek' Borg Encounters" und die Weltpremiere von "Stargate SG-3000" sein. In allen Attraktionen des Space Centers wird der Besucher während seiner Wartezeit auf das Kommende eingestimmt und während einer Preshow entsprechend vorbereitet. Anschließend führt ihr oder sein Weg zur eigentlichen Attraktion.

Beim "Borg Encounter" zieht es die Besucher ins "Star Trek"-Universum − genauer gesagt auf die Raumstation Copernicus. Dort wurde für die Besucher ein Serum entwickelt, welches es unmöglich machen soll, von den Borg assimiliert zu werden. Dies funktioniert jedoch nicht ganz so wie die Entwickler es sich gedacht haben und so findet man sich kurzerhand in einem "Actionkino-Bereich" wieder, in dem man zwischen 4D-Effekten und sich den Bildern entsprechend bewegenden Sitzen auf das hoffentlich glückliche Ende warten kann.

Bei der "Stargate"-Attraktion werden die Besucher ebenfalls bereits während der Wartephase auf das Kommende eingestimmt. Es gibt einige Stargates, die von außerirdischen Mächten missbraucht wurden. Die Mission lautet daher, diese Tore abzustellen, um weiteren Schaden zu verhindern. Die Wartenden werden anschließend in drei Gruppen aufgeteilt, um dann ihre Reise in einem Simulator abzuschließen. Die Simulatoren, die hierbei eingesetzt werden, sind die gleichen, die auch die Lufthansa zur Ausbildung ihrer Airbus-Piloten verwendet.

Alles in allem macht das Space Center Bremen bereits im jetzigen unfertigen Zustand Lust auf mehr, sodass man bereits jetzt einmal den Besuch des Parks im nächsten Jahr auf die To-do-Liste setzen kann. Die Eintrittspreise für die "Soft Opening"-Phase, die am 19. Dezember beginnt, betragen für Kinder von sechs bis elf und Senioren ab 60 Jahren 16,00 Euro pro Person. Jugendliche und Erwachsene bezahlen 18,00 Euro. Ab dem "Grand Opening" am 12. Februar 2004 betragen die Kosten für Erwachsene und Jugendliche 22,00 Euro, Kinder und Senioren zahlen dann 18,00 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Der "Borg Encounter" öffnet erst am 12. Februar nächsten Jahres.

Related Links

  • Space Center Bremen: Offizielle Website
    Alle wichtigen Infos zur Eröffnung und den Attraktionen.

  • TZN: Erste Bilder zum "Borg Encounter"
    Der Holodoc, Captain Janeway und die Borg-Königin sind zurück. Werfen Sie auf unserer Website einen Blick auf die ersten Bilder zum "Angriff" der Borg in Bremen.

  • Trek-Report

    Jürgen Schmidt besuchte vor kurzem schon einmal Deutschlands neuste Space-Attraktion und bringt exklusiv für Sie die ersten Informationen aus erster Hand mit.


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    "Es gibt keine Improvisationen im Weltraum"

    Scott Bakula stellt sich den Fragen der Fans

    Der Darsteller von Captain Archer war gerade im Studio für einige ADRs (Automatic Dialogue Recording − das Nachsynchronisieren von einzelnen Dialogen aufgrund schlechter Aufnahmen während der Dreharbeiten) und hat es sich nicht nehmen lassen, auf der offiziellen "Star Trek"-Website die Fragen der Fans zu beantworten. Hauptthema der Q&A-Session waren natürlich die aktuellen Episoden der dritten Staffel, die in den letzten Wochen in den USA ausgestrahlt wurden und in den nächsten Monaten noch folgen werden. Auch auf den Tod von Kellie Waymire, der Darstellerin von Elizabeth Cutler, kam Bakula zu sprechen.

    Frage: Was hatte der Titel der Episode "North Star", die vor kurzem in den USA ausgestrahlt wurde, zu bedeuten?

    Scott Bakula: Ich weiß es nicht. Ich denke, dass es vielleicht im Drehbuch verloren ging. Ich glaube, es hatte etwas mit dem Wagenkonvoi zu tun, aber ich weiß es wirklich nicht. Fragen Sie Rick [Berman] oder Brannon [Braga].


     

    "Es gibt noch eine Menge Verflechtungen und Wendungen im Rest der dritten Staffel."


    Frage: Haben Sie sich von Westernhelden aus anderen Filmen Anregungen für Archers Verhalten in der Episode geholt?

    Scott Bakula: Nicht wirklich. Ich habe ein paar Western gedreht und ein paar verschiedene Charaktere gespielt. Dieser Charakter versuchte sich mehr unter die Menge der Leute zu mischen und ihre Meinungen nachzuvollziehen. Also wollte ich mich einfach nur zurückhalten und nicht so sehr auffallen.

    Frage: Diese Episode hatte einen anderen Stil − Kameraeinstellungen, Beleuchtung, Charakterbewegung. Fanden Sie dies interessant und hat es irgendwelche Herausforderungen dargestellt?

    Scott Bakula: Ich denke, Regisseur David Straiton hat unglaubliche Arbeit dabei geleistet, alle Abteilungen dazu zu bewegen, diese besondere Atmosphäre der Folge zu schaffen. Die ganze Garderobe und die stilistischen Filmtechniken haben es für mich nur spaßiger gemacht. Er hatte eine klare Vision und hat diese umgesetzt.

    Frage: Wie war es, sich für einen Western anzukleiden, im Gegensatz zur normalen Starfleet-Uniform?

    Scott Bakula: Es dauert viel länger, und die Sporen zwingen einen dazu, mehr über den Boden zu schleifen, denn wie in dem Lied machen sie viele Geräusche.

    Frage: Wurde "North Star" auf einem Filmgelände gedreht oder weiter draußen?

    Scott Bakula: Die Folge wurde auf dem Freigelände von Universal gedreht, wo ich früher oft war. Ich kannte sogar noch ein paar der Fahrer.

    Frage: Die Episode "Twilight", die ja ebenfalls vor kurzem ihre Erstausstrahlung feierte, war absolut wunderbar, verblüffend, begeisternd und hatte ein atemberaubendes Ende. Werden wir so etwas Verflochtenes in der Zukunft noch einmal zu Gesicht bekommen?

    Scott Bakula: Es gibt noch eine Menge Verflechtungen und Wendungen im Rest der Staffel. Einige davon kenne ich schon, andere noch nicht. Aber ich garantiere, dass es in der Ausdehnung noch einige merkwürdige und bizarre Geschehnisse geben wird.

    Frage: Was war bis jetzt Ihre Lieblingsfolge der Staffel?

    Scott Bakula: Meine Lieblingsepisode ist wahrscheinlich "Twilight". Aber ich habe "North Star" noch nicht gesehen, worauf ich mich sehr freue, und auch "Similitude" habe ich noch nicht gesehen, welche vielleicht "Twilight" das Wasser reichen könnte.

    Frage: Sie mussten einen 60 Jahre alten Mann spielen. Wie bereiteten Sie sich mental und körperlich darauf vor, ihn in diesem Alter zu zeigen?

    Scott Bakula: Nun, es gibt nur solche kleinen Unterschiede, wenn man jemanden spielt, der fünf bis zwanzig Jahre älter ist als man selbst, sodass es eine echte Herausforderung darstellt. Offensichtlich haben wir einiges am Haar und dem Make-up geändert, aber ich habe mich dazu entschlossen − aufgrund meiner Zeit auf dem Planeten und den Tagen, die ich mit T'Pol verbracht habe −, meinen Alterungsprozess nicht so weit zu treiben. Ich dachte, da ich offensichtlich nicht mehr das Schiff kommandiere, muss mein Stresspegel auf null gesunken sein und ich habe seit Jahren regelmäßig gegessen, geschlafen und mich ausgeruht. Ich überlegte mir, dass T'Pol mich vulkanische Yoga hat machen lassen und wir gewandert sind und ich Fleischbrühe trinken musste, deshalb entschloss ich mich, nur sehr wenig zu altern.

    Frage: Die visuellen Effekte in "Twilight" waren beeindruckend − die Erde wird in die Luft gejagt, dann der Angriff auf die Enterprise... Beeinflusst es Ihre Arbeit als Schauspieler, zu wissen, dass solche spielfilmreifen Effekte da sein werden, um die Taten der Charaktere zu unterstützen?

    Scott Bakula: Nun, ich denke, dass die Effekte so unglaublich wundervoll sind, dass sie tatsächlich sehr viel zu dem beitragen, was wir hier machen, und wir sind an dem Punkt angelangt − ich hasse es, das zu sagen −, wo man erwartet, dass sie atemberaubend sein werden. Sie tun nichts anderes als uns besser aussehen zu lassen.

    Frage: Gab es in "Twilight" irgendwelche Improvisationen zwischen Ihnen und Jolene Blalock?


     

    "Die Föderation ist denke ich eine Idee, die wir auf irgendeine Art erforschen werden. Wann und wie das geschehen wird, weiß ich aber nicht."


    Scott Bakula: Nein, es gibt keine Improvisationen im Weltraum.

    Frage: Und wie "vertraut" ist sie geworden in den zwölf Jahren...?

    Scott Bakula: Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern. (lacht)

    Frage: In "Carpenter Street" reisen Sie zurück in das Jahr 2004. Glauben Sie, dass "Star Trek" zu oft auf Zeitreisen zurückgreift?

    Scott Bakula: Nun, ich denke, sie haben die Zeitreise-Idee in der Serie erfolgreich eingeführt, besonders durch die Suliban, ihren geheimnisvollen Anführer und Crewman Daniels. Es scheint also noch nicht langweilig geworden zu sein. Natürlich ist es ein Element, mit dem man vorsichtig umgehen muss. Trotzdem erzählen mir Fans immer wieder, dass sie Zeitreise-Episoden lieben würden, und Rick und Brannon bemühen sich sicherlich, Dinge zu schreiben, die den Fans gefallen könnten. Die Story von "Carpenter Street" bietet eine sehr gute Basis für eine Zeitreise. Es hätte uns in jede Zeitepoche der Erde verschlagen können, aber zufälligerweise sind wir in der heutigen Zeit gelandet.

    Frage: In einem früheren Chat meinten Sie, dass "Similitude" eine der besten Episoden bisher sei. Was macht diese Episode Ihrer Meinung nach so gut?

    Scott Bakula: Eines der großartigen Elemente dieser Folge war die Tatsache, dass wir "Star Trek" auf das Klonen und die Ethik des Klonens einen Blick werfen ließen. Sie barg eine Menge Konfliktpotenzial und Drama zwischen mir und Dr. Phlox und besaß eine komplizierte Geschichte, die euch hoffentlich überrascht und gefallen hat.

    Frage: Können Sie uns mehr über "Impulse" erzählen? Die Folge ähnelte ja stark einem Zombie-Horrorfilm. Hat es Spaß gemacht, diesen Zombie zusammenzuschlagen?

    Scott Bakula: Natürlich − man schlägt ja sonst nie jemanden. Es ist also immer eine Schauspielsache, es so realistisch wie möglich aussehen zu lassen. In dem Moment, in dem der Captain gepackt wird und schließlich mit dem Zombie kämpfen muss, empfand er mit Sicherheit eine gehörige Portion Genugtuung und ließ seine Frustrationen aus sich raus. Schade war nur, dass die Episode von einer ziemlichen Trauer umgeben war, da diese armen Vulkanier den Verstand verloren und außer Kontrolle gerieten. Und wir konnten ihnen nicht helfen.

    Frage: Eine meiner Lieblingsszenen mit Captain Archer stammt aus "Anomaly", wo wir während des Verhörs den "Luftschleusen-Archer" kennen lernten. Werden wir diesen Archer, der bereit ist, Regeln zu dehnen oder sogar zu brechen, um seinen Auftrag zu erfüllen, noch öfter zu sehen bekommen?

    Scott Bakula: Ja, es werden noch weitere solcher Szenen kommen, unter anderem in "Similitude". Ich weiß auch von einigen kommenden Episoden, die die Leute wirklich überraschen werden.

    Frage: In der Originalserie war die Vereinigte Föderation der Planeten bereits gegründet. Werden sich zukünftige "Enterprise"-Folgen mit der Gründung der Föderation beschäftigen?

    Scott Bakula: Ich stelle mir das so vor, dass die Föderation eine Idee ist, die wir in unserem Franchise auf irgendeine Art erforschen werden. Wann und wie das geschehen wird, weiß ich aber nicht.

    Frage: Denken Sie, dass "Enterprise" der "Star Trek"-Zeitlinie treu geblieben ist?


     

    "[Kellie Waymire] hatte eine wunderschöne Ausstrahlung und wir vermissen sie alle sehr. Wir haben einen strahlenden Stern der 'Enterprise'-Familie verloren."


    Scott Bakula: Nun, ich glaube, dass es für die Autoren eine große Herausforderung ist, und ich bin mit Sicherheit kein Überwacher der "Star Trek"-Lehre, also muss ich ihnen vertrauen, dass sie es so gut wie möglich machen. Wenn man die Herausforderungen eines Sequels bedenkt − und gleichzeitig gute Geschichten erzählen will −, dann haben die Autoren ihr Bestes getan − die Geschichte zu beachten, die Fans nicht zu enttäuschen und großartige Geschichten zu erzählen. Sie haben viel Respekt vor Roddenberrys Vision und der Geschichte des Franchise. Und sie tun ihr Möglichstes, um all dem treu zu bleiben.

    Frage: Die kommende Episode "Chosen Realm" behandelt einige sehr aktuelle Themen. Was können Sie uns darüber erzählen?

    Scott Bakula: Nun, "Chosen Realm" handelt von einer Spezies, die hinsichtlich der Sphären etwas entwickelt hat, was wir als religiösen Fanatismus bezeichnen würden, aber es stellt sich heraus, dass es etwas ziemlich anderes ist. Aber sie hat trotzdem vielerlei Ähnlichkeiten zu der Situation im Nahen Osten.

    Frage: Was halten Sie von den Marines, den MACOs, die nun an Bord des Schiffs von Captain Archer sind?

    Scott Bakula: Sie haben uns bereits unzählige Male geholfen. Sie an Bord zu holen war wahrscheinlich eine der besten Entscheidungen, die Captain Archer bisher getroffen hat. Sie werden in den kommenden Episoden sehen, dass sie einige der Geschichten komplizieren werden. Es wird also interessant, in welchem Licht ihr sie dann sehen werdet.

    Ich möchte zum Schluss noch sagen, dass der Verlust von Kellie Waymire die gesamte Besetzung, die Crew und die Mitarbeiter von "Enterprise" sehr traurig gemacht hat. Für die, die sie kannten, war sie eine wundervolle, talentierte und begabte junge Frau. Sie hatte eine wunderschöne Ausstrahlung und wir vermissen sie alle sehr. Wir haben einen strahlenden Stern der "Enterprise"-Familie verloren.

    Related Links

  • StarTrek.com: Die offizielle "Star Trek"-Website
    Hier finden Sie das vollständige englische Transcript des Chats mit Scott Bakula.

  • "Enterprise"

    Scott Bakula beantwortete vor kurzem auf der offiziellen "Star Trek"-Website die Fragen der neugierigen Fans und sprach dabei vor allem über aktuelle Episoden. Sebastian Kowald und Marvin Luchs haben für Sie die deutsche Fassung der interessantesten Fragen und Antworten.


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    LCARS − was ist das denn?

    Überblick zum "Star Trek"-Betriebssystem

    Als in den 90er-Jahren des letzten Jahrtausends, das erste Mal seit über 20 Jahren, die "Star Trek"-Legende mit "The Next Generation" weitergeführt werden sollte, war sicher jeder, der auch schon die Originalserie verfolgt hatte, gespannt darauf, was Paramount da produziert hatte.


     

    Das Besondere an LCARS ist das einzigartige Design, welches vom Hawaiianer Michael Okuda entworfen wurde.


    Ein neues Schiff, eine neue Crew. Die einen haben ihr Hauptaugenmerk sicherlich auf die Crew gelegt und andere auf das neue Schiff der Galaxy-Klasse mit der Registriernummer NCC 1701-D. Ich war von beidem begeistert. Am meisten aber haben mich neben der gesamten Innengestaltung der Enterprise die neuen Computerkonsolen und Monitore interessiert. Die Handlung der Serie wurde für mich zur Nebensache, wenn ausgiebig Teile der Inneneinrichtungen oder Kameraschwenks auf die Bordmonitore gezeigt wurden.

    Was waren das für Anzeigen? Was ist das für ein Design? Wer steckt dahinter und ist auf die Idee gekommen? Diese Fragen warfen sich bei mir auf, während ich immer wieder fasziniert diese tollen Animationen betrachtete. Haben Sie sich diese Fragen auch schon einmal gestellt? In diesem Artikel möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen.

    Zunächst einmal ist natürlich ein Designer für das Design verantwortlich (logisch). Dieser Designer war nicht nur für die Animationen und das Design auf den Computermonitoren zuständig, sondern auch für die allgegenwärtigen Alien-Schriften und Beschriftungen an Türen, Konsolen, Korridoren und so weiter. Der Name dieses aus Hawaii stammenden Chefdesigners ist Michael H. Okuda. Er wurde 1986 als Grafik-Designer für den Film "Star Trek IV" angestellt, weil man der Ansicht war, dass er das richtige Verständnis für "Star Trek" hätte. Offensichtlich hatte er so viel Spaß daran, dass er zum künstlerischen Leiter (Scenic Art Supervisor) und wissenschaftlichen Berater von Trek befördert wurde. Seitdem war er an allen Trek-Projekten beteiligt − an "Voyager", "Deep Space Nine", "The Next Generation" und allen Filmen seit "Star Trek IV". Hierbei brachte er für "The Next Generation" ein einzigartiges Design für die Monitor- und Konsolenanzeigen hervor, welches sich bis "Voyager" wie ein roter Faden durchzieht: LCARS.

    Was ist LCARS? Und was ist so besonders daran? Zunächst ist LCARS einmal eine Abkürzung, die für "Library Computer Access and Retrieval System" steht − zu deutsch etwa "Zugriffs- und Abfragesystem des Bibliothekscomputers". LCARS ist sozusagen das Betriebssystem auf den Starfleet-Raumschiffen und -stationen (vergleichbar mit Windows oder Linux - nur viel leistungsstärker, schneller und stabiler). Natürlich ist dies kein echtes existierendes System, sondern nur ein für die Serie erstelltes Actionelement. Das Besondere daran ist das einzigartige Design, welches von Michael Okuda entworfen wurde. Diese Panels und Anzeigen werden deshalb auch Okudagramme genannt. Diese Okudagramme zieren nicht nur einzelne Monitore, sondern auch komplette, über die ganze Wand verlaufende Anzeigetafeln, wie zum Beispiel die auf allen Brücken im Hintergrund angebrachten Schiffsquerschnitts-Darstellungen. Die gewählten Farben, die verwendete Schrift, die Designelemente wie Bögen, Balken und spezielle Grafiken sind charakteristisch für das Design von LCARS.


     

    LCARS-Displays findet man in allen Starfleet-Raumschiffen ab "The Next Generation".


    Laut "Die Technik der U.S.S. Enterprise − Das offizielle Handbuch" von Rick Sternbach und Michael Okuda überwacht die Software ständig die Benutzeraktivitäten und wird der vom Benutzer am häufigsten gewählten Vorgehensweise angepasst. Das Crewmitglied kann gesprochene oder manuelle Eingaben und eigene Konfigurationen vornehmen. Damit das alles funktioniert, sind die Kontroll- und Anzeigeoberflächen aus mehreren Basisschichten zusammengesetzt. Die oberste Schicht besteht aus transparentem Aluminium. Darunter befindet sich die Sensormatrix, die auf die Fingerberührung des Bedieners reagiert. Die unterste Schicht besteht aus einem Mikroschaum, der für die strukturelle Einheit sorgt. Hierin sind auch die optischen Nanoprozessoren eingelassen, die das typische Erscheinungsbild erzeugen.

    Die Farben der Anzeigen variieren von Serie zu Serie. Während anfangs bei "The Next Generation" noch häufig Grün vorherrschte, später dann bräunliche und goldene Farbtöne, verschwanden diese Farben bei "Voyager" gänzlich, wo orange und Blautöne zum Einsatz kamen. Die verwendete Schrift ist im Original Helvetica Ultra Compressed. Ebenso typisch sind entsprechend dazu passende Sounds.

    LCARS-Displays findet man in allen Starfleet-Raumschiffen ab "The Next Generation". So auch in den Shuttles, auf den PADDs, Raumstationen und auf der Erde. Wenn man dieses Design in seinen facettenreichen Ausführungen erst einmal liebgewonnen hat, kann man nicht mehr genug davon bekommen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Internetseiten, die sich um das Thema "Star Trek" drehen, auch das LCARS-Design verwenden, um sich darzustellen. Findige Programmierer haben tolle Programme im LCARS-Design für Windows entworfen. Zum Beispiel LCARS-Mail von Benjamin Schulte (Bennisoft.de) − ein komplettes Mail-Programm im LCARS-Stil. Des Weiteren gibt es auch LCARS-Editoren, -Dateimanager, -Uhren oder ganze -Desktop-Programme zum Herunterladen. Dazu kommen noch die zahlreichen Hintergrundbilder, -Flashanimationen oder auch Excel-Vorlagen im LCARS-Design. Die Idee, die Abkürzung "LCARS" zu verwenden, kam übrigens von der Drehbuchautorin Dorothy Fontana, die auch schon für die Originalserie Drehbücher geschrieben hat.

    Related Links

  • GTJ LCARS: Deutschsprachige LCARS-Website
    Weitere Infos zum Thema LCARS und zu Michael Okuda, Dorothy Fontana, PADDs und Büchern gibts auf der einzigen deutschsprachigen Website, die sich mit LCARS an sich befasst. Es besteht auch die Möglichkeit, eine LCARS-Excel-Vorlage herunterzuladen.

  • Trek-Technik

    Jens Göttling befasst sich mit einem einmaligen Charakteristikum "Star Treks".


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    Die Ereignisse des Monats

    Dezember 2003

    Die Trek-Highlights der nächsten vier Wochen im Überblick.

    Trek-Kalender

     
     

    Montag

     

    Dienstag

     

    Mittwoch

     

    Donnerstag

     

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    Samstag

     

    Sonntag

     
     
       01.Dezember    02.Dezember    03.Dezember    04.Dezember    05.Dezember    06.Dezember    07.Dezember  
     

    DVD
    "Deep Space Nine":
    Season-6-Box
    Bestellen

    "Star Trek Nemesis"-Special-DVD-Box
    Bestellen

     

     

     

    Geburtstag
    Brian Bonsall
    (Alexander Rozhenko)

         

    TV
    "Enterprise": Deutsche Erstausstrahlung
    "Die Zukunft"
    Infos

    Convention
    San Antonio Con, San Antonio (1 Tag)
    Infos

     

    Convention
    Houston Con, Houston (1 Tag)
    Infos

     

    Convention
    Dallas Con, Dallas (1 Tag)
    Infos

    SeaTrek 2003, Miami (7 Tage)
    Infos

     
     
       08.Dezember    09.Dezember    10.Dezember    11.Dezember    12.Dezember    13.Dezember    14.Dezember  
     

     

     

    Geburtstag
    Michael Dorn
    (Worf)

     

     

         

    TV
    "Enterprise": Deutsche Erstausstrahlung
    "Canamar"
    Infos

     

    Geburtstag
    Christopher Plummer
    (Chang)

         
     
       15.Dezember    16.Dezember    17.Dezember    18.Dezember    19.Dezember    20.Dezember    21.Dezember  
     

    Geburtstag
    Garrett Wang
    (Harry Kim)

                 

    TV
    "Enterprise": Deutsche Erstausstrahlung
    "Übergang"
    Infos

     

    Geburtstag
    Nicole de Boer
    (Ezri Dax)

         
     
       22.Dezember    23.Dezember    24.Dezember    25.Dezember    26.Dezember    27.Dezember    28.Dezember  
     

    Geburtstag
    Dina Meyer
    (Donatra)

    DVD
    "Star Trek V: Am Rande des Universums − Special Edition"
    Bestellen

     

    DVD
    "Deep Space Nine":
    Season-7-Box
    Bestellen

     

    Geburtstag
    Nicholas Meyer
    (Regisseur)

     

    Geburtstag
    Rick Berman
    (Produzent)

             

    Geburtstag
    Nichelle Nichols
    (Uhura)

     
     
       29.Dezember    30.Dezember    31.Dezember                  
                                 
     


     

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    Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...

    Das "Herr der Ringe"-Filmepos geht zu Ende

    "Herr der Ringe − Die zwei Türme" schaffte im Jahr 2002 das fünftbeste Einspielergebnis aller Zeiten. Weltweit spielte der Film 919 Millionen Dollar ein. Am 17. Dezember startet hierzulande der dritte Teil der − das kann man jetzt schon sagen − erfolgreichsten Filmtrilogie aller Zeiten.

    190 Millionen Dollar hat Warner Bros. in die Entstehung der Filme investiert − ausgezahlt hat es sich jetzt schon auf alle Fälle.

    Zahlreiche Fantasy-Fans können den Filmstart des finalen Teils kaum noch erwarten. Regisseur Peter Jackson verspricht ihnen den "größten Kriegsfilm aller Zeiten". Dass Produzenten ihre Filme in den Himmel loben, ist zwar nichts Neues, und oft sind solche Versprechen eher mit Vorsicht zu genießen, aber diesmal darf man auf Jacksons Wort vertrauen. Gewaltige Schlachten mit hunderttausenden Kriegern stehen uns bevor. Wer meinte, die Schlacht um Helms Klamm am Ende der "Zwei Türme" hätte Monumentales an sich, wird von Jackson etwas anderes belehrt: "Helms Klamm war nur ein Scharmützel. Jetzt kommt die richtige Schlacht. In dieser Schlacht entscheidet sich die Zukunft. Wird Sauron triumphieren? Oder kann sich die Menschheit durchsetzen?"

    Bei solch viel versprechenden Worten ist die Ungeduld, der sich Tolkien-Fans konfrontiert sehen, verständlich. Dennoch sollen nicht gewaltige Gemetzel den Charakter des Films bestimmen. Jackson: "Äußerlich geht es um einen erbitterten Krieg, und auf der inneren Ebene erleben wir zwei kleine Hobbits, Frodo und Sam, die buchstäblich auf Händen und Füßen einen Berg hochkraxeln. Die Beziehung dieser beiden bildet das Herz des Films. Neben den gewaltigen Schlachtszenen entfalten sich sehr persönliche Schicksale, die emotionale Geschichte, und darin liegt die eigentliche Kraft von 'Die Rückkehr des Königs'."

    Peter Jackson wird uns in eine Berg- und Talfahrt der Gefühle entführen − am Ende des Monumentalwerks bleibt niemand verschont. Frodo und Co. werden Entscheidungen zu treffen haben − und dafür bezahlen müssen. Ob es ihnen gelingt, Sauron zu besiegen und die Menschheit zu retten, sehen wir ab dem 17. Dezember in allen großen deutschen Kinos.

    Aber auch dem, der nicht so lange warten kann, sei die Wartezeit verkürzt: Seit dem 14. November ist das Adventure-Game von Electronic Arts zum Film erhältlich (für PC, XBox, PlayStation 2, GameCube und Gameboy Advanced), in dem man das Geschick seiner Helden selbst in die Hand nehmen kann.

    Related Links

  • "Herr der Ringe": Die offizielle Website
    Alle Infos aus erster Hand.

  • SF-Fan.de: Postergalerie zu "Die Rückkehr des Königs"
    Viele tolle Bilder zum dritten Film.

  • EAGames.com: Site zum "Die Rückkehr des Königs"-Spiel
    Für alle, die selbst den Ring vernichten wollen.

  • SF-Zone

    Martin Marchhart wagt einen kleinen Ausblick auf den letzten Teil der Tolkien-Trilogie.


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    Die Kinder des Wüstenplaneten

    "Children of Dune"

    Knapp 17 Jahre nach der ersten Verfilmung der Geschehnisse auf dem Wüstenplaneten Arrakis kehrte "Dune" im Frühjahr 2001 auf deutsche Bildschirme zurück. Doch selten wurden Science-Fiction-Fans durch eine Verfilmung derart in zwei Parteien gespalten.

    Arrakis, der Wüstenplanet, Dune. Nur dort findet sich das Spice, eine Droge, von der das gesamte bekannte Universum so abhängig ist, dass Kriege darum geführt werden. Herzog Paul Atreides befreite das Volk der "Fremen" aus seiner Isolation und wurde für sie zum Messias Muad'dib, der die Wüste in ein blühendes Paradies verwandeln will. Doch wenn Religion gleich Politik ist, dauert es nicht lange, bis bestehende Rituale und Prophezeiungen in Frage gestellt werden.


     

    Im Vergleich zum wirren Kinofilm von David Lynch ließ die Neuverfilmung zwar an Atmosphäre vermissen, schaffte es aber endlich, die komplizierte Handlung verständlich zu komprimieren.


    Muad'dib ist seine Messiasrolle leid und nur mehr williges Werkzeug seiner machtbesessenen Schwester Alia. Er weiß um die Unzufriedenheit unter den Fremen − eine Rebellion hat sich gebildet, die mit Selbstmordanschlägen Verwüstungen in ganz Arakeen anrichtet. So nimmt er denn seine Erblindung und die schwierige Schwangerschaft Chanis nur allzu gern zum Anlass, in die Wüste zurückzukehren, verfolgt von seinen Visionen, die ihm einen Goldenen Pfad verkünden. Er weiß, er selbst wird ihn nicht gehen können, doch sein Sohn. Bei der Geburt der Zwillinge Leto und Ghanima (in der Sprache der Fremen das Wort für eine Trophäe, die in einem Zweikampf erbeutet wird) stirbt Chani, und Muad'dib verschwindet in die Wüste, um zu sterben.

    Jahre später, die Zwillinge sind bald erwachsen, kommt ein blinder Priester nach Arakeen und verkündet, dass Muad'dibs Religion nicht mehr Muad'dib ist. Alia und auch viele Fremen glauben, der Priester sei Muad'dib, doch er entzieht sich geschickt jedem Versuch, seine Identität aufzudecken. Unterdessen schweben Leto und Ghanima in großer Gefahr, Mordanschläge werden auf sie verübt, und auch Alia wird zu einer immer größeren Bedrohung für sie, da sie sich den vielen Stimmen in ihrem Kopf nicht mehr widersetzen kann. Ghanimas Schicksal liegt in einer politischen Heirat mit Prinz Farrad'n aus dem Haus Corrino, während Leto eine weit schwerere Bürde zu tragen hat: Er geht mit dem großen Sandwurm, Shai-Hulud, eine Symbiose ein, um die Wüste und damit das Spice zu retten.

    Drei Jahre ist es her, seit Produzent Richard Rubinstein und Regisseur John Harrison das als unverfilmbar geltende Epos "Der Wüstenplanet" als Dreiteiler auf die Fernsehbildschirme brachten. Im Vergleich zum wirren Kinofilm von David Lynch ließ die Neuverfilmung zwar an Atmosphäre vermissen, schaffte es aber endlich, die komplizierte Handlung verständlich zu komprimieren. Viele Fans waren dennoch enttäuscht, wie das stets der Fall ist, wenn ein so vielschichtiges Buch verfilmt wird. Doch die Einschaltquoten sprachen wohl für sich, und so dauerte es nicht lange, bis eine Fortsetzung beschlossene Sache war − eine zweite Trilogie sollte die Bände 2 und 3 umfassen, die sich zentral auf Muad'dibs Kinder konzentrieren. Und genau dort liegt wohl der Fehler begraben.

    Statt wie bei der ersten Trilogie die Handlung eines Buches auf drei Filme zu verteilen, werden nun gleich zwei Bände zusammengerafft, die innerhalb der Reihe weit auseinander liegen. "Der Herr des Wüstenplaneten" erzählt die Geschichte Muad'dibs weiter, den Zerfall des Imperiums, Alias Weg zur Besessenheit, das Aufkeimen der Zweifel, ob der gewählte Weg der richtige ist. "Die Kinder des Wüstenplaneten" setzt Jahre später wieder ein, als Muad'dibs Kinder älter sind und sich gegen die Anfeindungen von außen und innen wehren müssen, um nicht so zu enden wie ihre Tante Alia, deren Herrschaft immer zerstörerischer und willkürlicher wird.

    Der erste Film kümmert sich nun nur um "Der Herr des Wüstenplaneten", und da naturgemäß nicht 250 politisch hochanspruchsvolle Seiten in 90 Minuten untergebracht werden können, floss vieles davon in die Handlung von "Die Kinder des Wüstenplaneten" ein. Leider nicht genug, weshalb wohl viele, die die Bücher nie gelesen haben, recht ratlos vor dem Film gesessen sein werden. Wichtige Zusammenhänge wie die zwischen den Sandkaulquappen und den Würmern werden als bekannt vorausgesetzt, ebenso die Verbindung zwischen Wüste, Würmern und dem Spice (was unverständlich macht, weshalb Leto die Symbiose eingeht). Die andeutungsweise inzestuöse Beziehung zwischen Leto und Ghanima wurde wohl hauptsächlich mit Blick auf die Einschaltquoten ebenfalls unterschlagen, obwohl sie die Rolle von Farrad'n um einiges verständlicher gemacht hätte (und zudem nicht einen gefallenen Helden durch einen nur umso strahlenderen ersetzt hätte). So bewahrheitet sich nun also doch, was jahrelang für jeden Filmschaffenden klar war: Die Bücher sind unverfilmbar.

    Der zweite Dreiteiler ist nicht schlecht, das sollte ich an dieser Stelle vielleicht einmal klar sagen. Zwar erweckt der erste Teil den Eindruck einer anderthalbstündigen Politikvorlesung, die nur als Einleitung zu den zwei weiteren Teilen dient, doch was es diesem Teil an Menschlichkeit mangelt, machen die Fortsetzungen allemal wett. Alec Newman war in meinen Augen von Anfang eine schlechte Wahl für die Rolle des Muad'dib. Was beim Casting der ersten Trilogie verbockt wurde, konnte die zweite jedoch wieder gutmachen, ganz besonders beim Leading-Trio Daniela Amavia Lunkewitz als Alia, James McAvoy als Leto II. und Jessica Brooks als Ghanima. Alle drei sind charismatisch und gehen in ihrer Rolle auf, als sei sie nur für sie geschrieben, und das trotz der knapp bemessenen Zeit und der nach wie vor konfusen Story. Leider mussten auch einige bereits bekannte Rollen neu besetzt werden, was zur Verwirrung beiträgt, da einem ohnehin schon eine Unmenge an Charakteren geboten wird. Im Großen und Ganzen gibt es in der Hinsicht aber wenig zu bemängeln, die Schauspieler sind vielleicht das Einzige, was diese Trilogie wirklich sehenswert macht.


     

    Die Fans, zu denen ich mich zählen darf, werden keine weiteren Vereinfachungen dulden, während der normale Fernsehzuschauer von dem Thema wohl endgültig die Nase voll haben wird.


    Fragen bleiben. Nicht nur die Handlung betreffend (immerhin bin ich nun ernsthaft in der Versuchung, die entsprechenden Bände nochmals zu lesen), sondern auch die Kontinuität. Bei der ersten Trilogie wurden bereits wichtige Änderungen im Vergleich zum Buch vorgenommen − dennoch war es den Machern der zweiten nicht möglich, dem Stil treu zu bleiben. So präsentieren sich die Fremen plötzlich nicht mehr mit ihren charakteristischen völlig blauen Augen, sondern mit lediglich leuchtend dunkelblauen Pupillen, was es schwer macht, sie von den anderen Bewohnern Arrakis' auf den ersten Blick zu unterscheiden. Ganz zu schweigen davon, dass Personen, die einmal vom Spice abhängig waren und deshalb blaue Augen hatten, nun wieder völlig normal aussehen. Und Muad'dibs Privatarmee, die Fedaykin, haben plötzlich Tätowierungen auf der Stirn, die nicht nur nicht erklärt werden, sondern noch nicht einmal ein durchgängiges Muster erkennen lassen.

    Die Geschichte des Wüstenplaneten endet hier, davon bin ich ziemlich überzeugt. Die Fans, zu denen ich mich zählen darf, werden keine weiteren Vereinfachungen dulden, während der normale Fernsehzuschauer von dem Thema wohl endgültig die Nase voll haben wird. Der vierte Band "Der Gottkaiser des Wüstenplaneten" ist zudem für eine Verfilmung viel zu abgehoben − die Themen, um die es dort geht, sind für ein Massenpublikum nicht mehr tauglich und sowieso nur noch zu verstehen, wenn man sich ganz auf das Universum einlässt. So ist die Trilogie "Die Kinder des Wüstenplaneten" als gewagter Versuch abzuhaken, dem ein paar Glanzpunkte gelungen sind. Im Endeffekt aber sind wir doch alle enttäuscht, oder?

    Related Links

  • Amazon.de: "Children of Dune"-DVD
    Bestellen Sie hier den aufwändigen TV-Erfolg.

  • JESiversum

    Jessica Schreier schaut auf das aufwändige TV-Event zurück und schildert gleichzeitig auch ihre Eindrücke als "Dune"-Fan.


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    Kino-Guide

    Dezember 2003

    "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs"  (Neuseeland/USA 2003)

    Inhalt

     

    Regie

    Peter Jackson

    Drehbuch

    Frances Walsh, Philippa Boyens und Peter Jackson nach einem Roman von J.R.R. Tolkien

    Darsteller

    Elijah Wood (Frodo), Ian McKellen (Gandalf), Viggo Mortensen (Aragorn), Orlando Bloom (Legolas)

    Start

    17. Dezember


    Der dritte und letzte Teil der Trilogie beginnt, wo "Die zwei Türme" endete. Frodo und Sam gelangen immer weiter nach Mordor, um den einen Ring im Schicksalsberg zu vernichten. Ihr Begleiter Gollum hat aber andere Pläne und plant den Tod der beiden Hobbits, um an den Ring zu kommen. Inzwischen reiten Aragorn und seine Gefährten nach Minas Tirith, um die Stadt vor der Belagerung durch Saurons Truppen zu retten. Doch auf Aragorn wartet eine noch größere Aufgabe; er soll die Menschen vereinen und als ihr König die entscheidende Schlacht gegen die Mächte des Bösen kämpfen.

    Erwartung
    Sehr gut. Viele Kinobesucher erwarten im dritten Teil schlicht und einfach den Höhepunkt des Kinojahres 2003. Das Team um Peter Jackson hat mit den beiden Vorgängern bewiesen, dass es sein Handwerk versteht und verspricht einen noch besseren dritten Teil. Wer das Buch kennt, weiß, was inhaltlich auf uns zukommt. Und wer bisher nur den bombastischen Trailer gesehen hat, dürfte ähnlich gespannt sein. "Die Rückkehr des Königs" feierte seine Weltpremiere am 1. Dezember in Neuseeland. Zweifellos wird auch Teil 3 wieder den Geist in der Flasche fangen können und uns eine epische, berührende und magische Geschichte erzählen. Für Filme wie die "Herr der Ringe"-Trilogie wurde das Kino erfunden.

    SF-Zone

    Im Kino-Guide der SF-Zone finden Sie Informationen zu den im neuen Monat startenden Science-Fiction-, Fantasy- und Mystery-Streifen − wie immer zusammengestellt von Stephan Mark.


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    Best of DVD

    Die Top-3-Liste der SF-Zone


    "Below − Da unten hört dich niemand schreien"

    Ein weiterer Überraschungshit gelang David T. Twohy nach "Pitch Black" mit diesem Film zwar nicht, auf DVD sollte der Kinoflop aber sein Publikum finden. Dieses verdient die Scheibe auch, denn der Regisseur versteht sein Handwerk wahrlich. Die Handlung dreht sich um ein amerikanisches U-Boot während des Zweiten Weltkrieges. Nachdem die Crew der U.S.S. Tiger Shark drei Schiffbrüchige an Bord geholt hat, wird das U-Boot von einem deutschen Zerstörer gejagt. Doch das ist nicht alles: An Bord geschehen merkwürdige Dinge, die sich nicht erklären lassen. Treibt hier ein Geist sein Unwesen oder befindet sich gar eine fremde Lebensform an Bord? In der klaustrophobischen Enge des U-Boots beginnt für die Besatzung (unter anderem Matthew Davis und Bruce Greenwood) ein Kampf um Leben und Tod.

    Die Kombination von Horror- und U-Boot-Atmosphäre macht "Below" aus. Kein hohes Budget, kein anspruchsvolles Drehbuch, keine Stars. Mangels Alternativen im Dezember dürfte dieser Genre-Mix doch in der einen oder anderen Filmsammlung landen. Der atmosphärisch dichte Thriller, der aber etwas langsam in Fahrt kommt, wird uns auf einer sauberen DVD präsentiert: Breitbild 1:1,85, Dolby Digital 5.1 sowie mit einem kurzen Making-of, Regiekommentar und Deleted Scenes als Bonusmaterial.

    "Below − Da unten hört dich niemand schreien" erscheint am 4. Dezember auf DVD.

    "Terminator 3: Rebellion der Maschinen"

    In den USA nicht ein Riesenhit, weltweit gesehen aber ein echter Absahner an den Kinokassen, erwartet uns mit "Terminator 3" diesen Monat ein würdiger dritter Teil der Reihe auf DVD. Nachdem die Apokalypse in "Terminator 2" verhindert wurde, steht die Welt erneut am Abgrund: Die T-X (eine kühle Kristanna Loken), ein weiblicher Killerroboter, hat es auf John Connor (der vielseitige Nick Stahl) abgesehen, der ein verkommenes und verstecktes Leben führt. Hilfe bekommt er nicht nur vom Terminator (stoisch wie immer: Arnold Schwarzenegger), sondern auch von der Tierärztin Kate (endlich mal in einem Popcorn-Movie: Clare Danes). Gefahr geht auch vom Computerprogramm Skynet aus − einmal aktiviert, könnte es einen fürchterlichen Krieg zwischen Mensch und Maschine auslösen.

    Die "Rebellion der Maschinen" ist wohl nicht mehr ein Riesenevent wie seinerzeit Teil 2, geht aber seinen eigenen Weg und macht seine Arbeit als dritter Teil der Reihe ganz gut. Die Action und die Effekte stimmen, die Schauspieler sind allesamt gut und die Handlung ist nicht so flach und eindimensional wie erwartet. Eine Prise Humor, ein paar Anspielungen auf die ersten Teile und ein überraschendes Ende runden einen insgesamt gelungenen Film ab. Wie es sich für einen anständigen Blockbuster gehört, kommt "Terminator 3" auf einer ordentlichen Doppel-DVD daher. Bild (1:2,35) und Ton (Dolby Digital 5.1, DTS) sind makellos, die Extras recht ansehnlich. Zwei Audiokommentare, ein Making-of, eine entfallene Szene sowie mehrere kurze Featurettes zu technischen Aspekten und zu "T3"-Produkten gehören ebenso zum Bonusmaterial wie eine kurze Einführung von Arnold Schwarzenegger und eine kurze Outtakes-Doku. Der Top-Titel im Dezember. Wird zusammen mit seinen beiden Vorgängern auch in einem Box-Set veröffentlicht.

    "Terminator 3: Rebellion der Maschinen" erscheint am 4. Dezember auf DVD.

    "Alien − Quadrilogy"

    Die "Alien Legacy"-Box war eine der ersten und erfolgreichsten DVD-Boxen auf dem sich damals festigenden DVD-Markt. Nun doppelt 20th Century Fox nach und bringt pünktlich zum Weihnachtsgeschäft die "Alien − Quadrilogy"-Box in den Handel. Dies wird Käufer der ersten Box vielleicht ärgern, viele dürften sich über dieses gewaltige Neuner-DVD-Set aber freuen. Auf vier Scheiben sind die vier Filme untergebracht, jeder davon in der Originalkinofassung und in einer erweiterten Version. Die aufwändigste neue Fassung dürfte der "Director's Cut" von "Alien" sein, welcher dieses Jahr eher erfolglos in den Kinos zu sehen war. Die längere Fassung von "Aliens" ist bereits von alten Veröffentlichungen her bekannt − gespannt dürfen wir auf die erweiterten Fassungen von "Alien 3" und "Alien − Die Wiedergeburt" sein.

    Das Bonusmaterial ist verteilt auf die restlichen fünf Discs − eine Disc pro Film sowie eine Bonus-Disc. Auf diesen vier ersten Scheiben befinden sich jede Menge Featurettes zwischen 5 und 30 Minuten Länge. Im Ganzen wohl fast 100 an der Zahl sind sie aufgeteilt nach Vorproduktion, Produktion und Nachproduktion. Ob Drehort, Monsterkostüme, Raumschiffdesign oder Publikumsreaktion − alles ist dabei. Zudem lässt sich zu jeweils einer Fassung bei jedem Film auch ein Audiokommentar einspielen. Dieser ist mit Regisseuren, Produzenten und Schauspielern prominent besetzt. Einzig David Fincher, Regisseur von "Alien 3", fehlt. Er war als Einziger nicht an der Entstehung der "Quadrilogy"-Box beteiligt. Die letzte Disc bietet ein großes Making-of mit dem Namen "Alien Evolution", ein Besuch beim "Alien"-Fan und Requisiten-Sammler Bob Burns sowie dutzende Trailer. Eine der gewaltigsten DVD-Veröffentlichungen der letzten Jahre und eine wahre Freude für jeden Fan. Etwas bedauerlich ist die "Babylon 5"-ähnliche DVD-Verpackung; da sieht die amerikanische DVD-Version mit ausfaltbarem Digi-Pack ein ganzes Stück schöner aus. Wer es preisgünstiger haben will, sollte sich vielleicht jetzt nach der "Legacy"-Box oder auch nach der "Omen"- oder "Planet der Affen"-Box umsehen.

    "Alien − Quadrilogy" erscheint am 10. Dezember auf DVD.

    SF-Zone

    They're back: die "Alien"-Saga in einer beispiellosen Box und der Terminator mit seinem dritten Abenteuer. Die Dezember-DVD-Vorstellung von Stephan Mark.


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    DVD-Guide

    Dezember 2003

    1.12. − "Stargate Kommando SG-1 − Season 3"

    Alle Episoden der dritten Staffel auf sechs DVDs. Recht teuer, dafür in Sachen Technik und Extras ganz anständig.

    4.12. − "Bruce Allmächtig"

    Reporter Bruce erhält für einen Tag von Gott seine Kräfte. Mainstream-Comedy mit Jim Carrey auf guter DVD.

    4.12. − "Dark Water"

    "Ring" sei Dank: Es finden immer mehr unkonventionelle Mysterythriller aus dem fernen Osten ihren Weg zu uns. Prädikat: gruselig.

    4.12. − "Lost World"-Box

    Alle zehn bisher erschienenen DVDs in einer Box. Ertragen Sie wirklich 900 Minuten Fantasy-TV mit B-Movie-Charme?

    4.12. − "Unsichtbare Augen"

    "Big Brother"-Spiel wird zur tödlichen Falle. Raffinierter Horrorthriller aus England (2001) auf guter DVD mit ordentlichen Extras.

    6.12. − "Angel − Jäger der Finsternis: Season 3.1"

    Die Episoden 1 bis 11 der populären dritten Staffel. In Sachen Bonusmaterial eher mickrig, technisch aber sauber und ideal für Fans.

    6.12. − "Buffy − Best of Faith"

    Vier Episoden mit Faith im Mittelpunkt. Fans von Eliza Dushku greifen vielleicht zu, wahre "Buffy"-Fans haben sowieso die Staffel-Boxen.

    6.12. − "Buffy − Best of Angel"

    Geldmacherei, die zweite. Neben Faith erhält auch Angel seine Einzel-DVD mit vier Episoden, leider ebenfalls ohne Bonusmaterial.

    11.12. − "Deathlands − Homeward Bound"

    Zwei Brüder kloppen sich in Endzeitzukunft um Mädchen und Macht. Trotz Buchvorlage übler Trash aus dem US-Fernsehen (2003).

    11.12. − "Insects − Die Brut aus dem All"

    Astronaut bringt außerirdische Insektenplage auf die Erde mit. Spannender als "Deathlands", aber immer noch ein konventioneller B-Movie.

    11.12. − "Dreamcatcher"

    Stephen-King-Verfilmung mit fettem Budget. Trotzdem eine Katastrophe: überladen mit Klischees, Widerlichkeiten und konfusen Storylines.

    15.12. − "Absolon"

    Christopher Lambert kämpft um Heilmittel gegen Killervirus. Und noch ein belangloser B-Movie (2002) mit Science-Fiction-Szenario.

    SF-Zone

    Wenige Top-Titel im Dezember und kaum eine Veröffentlichung in der zweiten Monatshälfte. Greifen Sie zu Titeln, die früher im Jahr erschienen sind.

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    Filmpreview 2004

    Was hat das nächste Jahr zu bieten?

    Das Jahr 2003 neigt sich dem Ende zu. Die "Matrix"- und die "Herr der Ringe"-Trilogie wurden oder werden in diesem Jahr abgeschlossen, Sequels wie "Terminator 3" und "X-Men 2" werden nicht schon im nächsten Jahr mit einem weiteren Film fortgesetzt werden. "Star Wars − Episode III" ist noch in weiter Ferne. Es stellt sich die Frage, was für Highlights die Genre-Gemeinde im kommenden Jahr erwartet. Das Jahr 2003 hatte viel zu bieten, teils mehr Quantität als Qualität allerdings. Wie das Kinojahr 2004 aussehen wird, lässt sich wohl auch erst retrospektiv beurteilen. Seien Sie jetzt schon versichert, dass es viel zu bieten hat. Dieser Bericht wirft einen ersten Blick auf die Genre-Highlights des neuen Jahres. Die angegebenen Starttermine können sich noch ändern.

    Wenn das neue Jahr beginnt, werden viele Kinos noch fleißig "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" zeigen. Richtig Konkurrenz im fantastischen Genre wird er nicht bekommen. Ab dem 1. Januar versuchen uns Produzent Michael Bay und der deutschstämmige Regisseur Markus Nispel zum Schreien zu bringen, denn das "Eine himmlische Familie"-Sternchen Jessica Biel erlebt das "Texas Chainsaw Massacre". In den USA erzielte der harte Horrorfilm ein tolles Einspielergebnis und hat hierzulande hoffentlich bessere Chancen als der kaum beachtete US-Hit "Freddy vs. Jason". Hinter Ben Affleck sind zwar nicht die Mutanten her, dafür seine alte Firma. Für die hat er nämlich in "Paycheck" andere Hightech-Firmen bestohlen. Mit gelöschtem Gedächtnis macht er sich auf die Suche nach seiner Identität. Dieser actionreiche Science-Fiction-Film nach einer Story von "Blade Runner"-Autor Philip K. Dick wurde von John Woo inszeniert. In den USA läuft der "Minority Report"-ähnliche Streifen ab Weihnachten, im deutschsprachigen Raum ab dem 22. Januar.

    Disney und Eddie Murphy sind die Zutaten von "Die Geistervilla". Jüngere Zuschauer dürfen sich auf den 22. Januar freuen. So trashig wie der Titel vermuten lässt ist "Haus der 1000 Leichen", das Regie- und Drehbuch-Debüt von Rocker Rob Zombie. Überraschend, dass dieser Horrorstreifen ohne Stars und Anspruch nicht direkt auf DVD erscheint. Wer Rockmusik und Zombies mag, markiert sich den 29. Januar im Kalender. Gleichentags startet auch "Underworld", ein in der Zukunft angesiedelter Actionthriller mit Kate Beckinsale und Scott Speedman, die als Vampir respektive Werwolf mitten in einem erbitterten Kampf ihrer Rassen zueinander finden. In den USA war der Film ein ansehnlicher Erfolg, eine Fortsetzung ist schon in Planung. Für den 5. Februar ist der Deutschland-Start von "The Order" geplant. Der Okkultthriller mit Heath Ledger heißt hierzulande "Sin Eater − Die Seele des Bösen" und sollte in Europa besser ein Erfolg werden, denn in den USA floppte er gewaltig. Anstatt den Wayans-Brüder sitzt diesmal Altmeister David Zucker am Steuer, und so wurde "Scary Movie 3" nicht ganz so niveaulos wie seine Vorgänger. Dumme Gags und bescheuerte Darsteller gibts am 19. Februar. Ob es für die Amerikaner spricht, dass dieser Film über 100 Millionen Dollar einspielte?


     

    Futuristische Actionspektakel in "Paycheck" und "Underworld" ...


    Wieder ernst wird es dann eine Woche später, wenn am 26. Februar der Mysterythriller "Die purpurnen Flüsse 2 − Engel der Apokalypse" mit Jean Reno anläuft. Der Regisseur des ersten "Die purpurnen Flüsse"-Teils präsentiert uns am 4. März dann Halle Berry in "Gothika", einem Mysterythriller über eine Psychiaterin, die ohne Erinnerung plötzlich als Insassin in ihrer Anstalt aufwacht. Ebenfalls an einen Ort, an den sie nicht gehören, verschlägt es Studenten in "Timeline". Paul Walker und Gerard Butler geraten in Richard Donners Fantasy-Abenteuer durch eine Zeitreise nach Frankreich ins finstere Mittelalter. Der Film sollte zuerst schon Anfang Dezember anlaufen, Concorde hat den Starttermin aber verschoben. Momentan ist der 18. März geplant.

    Eine aufwändige Neuverfilmung von "Peter Pan" steht dann am 25. März an, gefolgt von einem weiteren Remake eine Woche später. Regie-Neuling Zack Snider lässt dann nämlich Untote auf Ving Rhames, Mekhi Phifer und Sarah Polley los. Diese haben sich in "Dawn of the Dead" zusammen mit einigen wenigen Überlebenden in einem Kaufhaus vor den Zombies verkrochen. Bestimmt rasanter und unblutiger als George Romeros Originalfilm aus dem Jahre 1978. Wer schon bei "28 Days Later" lieber nicht ins Kino ging, der sollte in jener Woche vielleicht lieber "Scooby Doo 2 − Die Monster sind los" den Vorzug geben. Ähnlich wie "The Grinch", aber deutlich vulgärer und sinnloser ist dann der Fantasy-Streifen "The Cat in the Hat", nach der Buchvorlage "Ein Kater macht Theater", am 8. April.

    Comicaction erwartet uns am 15. April. "Blade 2"-Regisseur Guillermo del Toro lässt den von den Nazis erweckten "guten" Dämonen "Hellboy" (Ron Perlman) einen lauten und destruktiven Kampf gegen die Mächte der Finsternis führen. Ebenfalls auf einem Comic basierend, aber mehr Rachethriller als Superhelden-Epos ist "The Punisher" mit Thomas Jane und John Travolta. Dieser Film startet voraussichtlich am 6. Mai. "Die Mumie"-Regisseur Stephen Sommer schickt ab dem 13. Mai dann Hugh Jackman als "Van Helsing" in den Kampf gegen Graf Dracula und weiteres Gesindel wie Frankensteins Monster und den Wolf Man. Nicht wirklich fantastisch, aber mythisch und vor allem gigantisch wird dann Wolfgang Petersens "Troja" am 20. Mai. Das Historien-Epos mit Brad Pitt, Eric Bana und Orlando Bloom ist quasi der "Gladiator" des Jahres 2004 und bestimmt eines der Kinohighlights des kommenden Jahres. An epischer Breite mithalten kann hier höchstens "The Last Samurai" mit Tom Cruise (8. Januar).


     

    ... und abenteuerliche Fantasy in "Hellboy" und "Van Helsing".


    Roland Emmerich zeigt uns am 27. Mai, wie "The Day after Tomorrow" im Falle einer rapiden globalen Erwärmung aussehen könnte. Keine Katastrophenstimmung dann am 3. Juni, wenn der lang erwartete "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" in unseren Kinos anläuft. Je nach Ihrer Vorstellung von Humor können Sie ab dem 1. Juli über "Shrek 2" oder ab dem 22. Juli über "(T)Raumschiff Surprise − Periode 1" lachen. Nicht witzig, sondern ernsthaft versucht sich stattdessen einmal Will Smith. In "I, Robot", nach einem Roman von Isaac Asimov, spielt er einen Agenten in einer technisierten Zukunft, der in einem Mordfall ermittelt, bei dem erstmals ein Roboter beteiligt sein könnte. Voraussichtlich ab dem 19. August bekämpf Halle Berry als "Catwoman" dann Sharon Stone. Neben der Comicverfilmung startet gleichentags auch ein Real/CGI-Filmmix von "Garfield".

    "Star Trek"-Regisseur Jonathan Frakes' neue Fantasy-Comedy "Thunderbirds" und der Mysterystreifen "The Village" von Meister M. Night Shyamalan starten voraussichtlich am 26. August. Ein Stück europäische Geschichte und der wohl aufwändigste deutsche Film seit Jahren wartet dann am 16. September mit dem Titel "Der Untergang" auf den etwas anspruchsvolleren Kinogänger. Oliver Hirschbiegels Film zeigt die letzten Tage des dritten Reiches und im Leben von Adolf Hitler. Eine Woche später folgt mit Keanu Reeves als "Constantine" eine Comicverfilmung. Am 4. November heißt es dann "Alien vs. Predator", ein Kampf, der ebenfalls in einem Comic seinen Anfang nahm. Keinesfalls "Godsend" (4. November), sondern durch einen Klon-Experten (Robert de Niro) wird ein getöteter Junge ein zweites Leben geschenkt. Allerdings ist dieser irgendwie nicht mehr derselbe und der Horror nimmt seinen Lauf. Auch Grund zum Fürchten hat Naomi Watts, denn das mysteriöse Videoband ist in "The Ring 2" zurück und verbreitet ab dem 11. November wieder seinen Schrecken.

    Diese Aufzählung ist keinesfalls komplett, neben jederzeit möglichen Überraschungsprojekten gibt es auch eine Reihe von Filmen, die noch keinen Starttermin haben, vermutlich aber im Laufe des nächsten Jahres in die Kinos kommen. Dazu gehören unter anderem "Exorcist − The Beginning", "Cursed" von Wes Craven, das "Pitch Black"-Sequel "The Chronicals of Riddick", "The Crow: Wicked Prayer" mit Edward Furlong, der Mysterythriller "The Forgotten", die Zeitreise-Streifen "A Sound of Thunder" und "The Butterfly Effect", der Science-Fiction-Thriller "The World of Tomorrow", die Horrorfilme "2001 Maniacs", "Cabin Fever", "Resident Evil 2", "Alone in the Dark", "Boogeyman", "Halloween 9", "The Hollow", "Seed of Chucky", und, nicht zu vergessen, der sehnlichst erwartete "Spider-Man 2", der vermutlich im Juli durch unsere Kinos schwingen wird.

    Nicht im Kino, sondern direkt auf DVD und Video erscheinen nächstes Jahr "Starship Troopers 2: Hero of the Federation", "Tremors 4: The Legend Begins" und "Mimic 3" − um nur einige zu nennen. Insgesamt ist aber auch hier mit mehreren dutzend Produktionen zu rechnen, denn auch Direct-to-Video-Filme bringen den Studios saftige Gewinne. Über neue TV-Filme und -Serien könnte man ebenfalls einiges schreiben − freuen Sie sich unter anderem auf ein TV-Remake von "Carrie" und die Serie "Stargate: Atlantis".

    Ein breites Spektrum an Filmen erwartet uns im nächsten Jahr, Comic- und Horrorfilme dominieren wie erwartet. Eine subjektive Top-3-Aufzählung meinerseits: "Spider-Man 2", "Troja", "Alien vs. Predator". Bestimmt haben Sie längst Ihre eigene Favoritenliste im Kopf. 2004 bietet für jeden Geschmack etwas − ein Kinojahr, auf das man sich wieder freuen kann.

    Related Links

  • Apple.com: Filmtrailer
    Jede Menge Trailer zu anstehenden Filmen.

  • SF-Zone

    Stephan Mark zeigt Ihnen, auf welche Filme Sie sich nächstes Jahr freuen dürfen.


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    Der Koloss in der Warteschleife

    Die Situation der Internationalen Raumstation

    In den letzten Wochen und Monaten gelangte die ISS unter anderem durch die Veröffentlichung gefährlicher Geschehnisse an Bord in die Schlagzeilen.

    "Das Bevorstehen eines ernsthaften Unglücks an Bord der ISS ist vor allem auf die unzureichende Kommunikation zwischen amerikanischen und russischen Ingenieuren zurückzuführen", so Arthur Zygielbaum, ehemaliges Mitglied des Aerospace Safety Advisory Panel (ASAP) der NASA. Das ASAP wurde im Jahre 1967 durch den Kongress gebildet, nachdem am 27. Januar 1967 die Besatzung von Apollo 1, bestehend aus Kommandant Virgil Grissom, Seniorpilot Edward White und Pilot Roger Chaffee, bei einem Feuer in ihrer Raumkapsel bei einem Bodentest ums Leben kam. Unabhängig voneinander ereigneten sich drei Vorfälle − alle drei wurden mit fehlender Koordination zwischen Russen und Amerikanern in Verbindung gebracht.

    "Schwachstellen an Bord der Internationalen Raumstation", so Zygielbaum weiter, "sind auf dieselbe Art und Weise beiseite geschoben worden, wie die NASA die Probleme mit dem Isolierschaum an den Spaceshuttles ignoriert hat." Beim Start des Spaceshuttles Columbia zur Mission Space Transportation System (STS) 107 am 16. Januar 2003 löste sich ein koffergroßes Isolierschaumstück vom External Tank, beschädigte den Hitzeschild und verursachte dadurch das Auseinanderbrechen der Columbia beim Wiedereintritt am 1. Februar. Dabei verlor die Besatzung, bestehend aus Kommandant Rick Husband, Pilot William McCool, den Missionsspezialisten David Brown, Kalpana Chawla, Michael Anderson und Laurel Clark sowie Nutzlastspezialist Ilan Ramon, ihr Leben. Laut Zygielbaum "hat die Sicherheitsmannschaft die Bedeutung des Ablösens von Isolierschaum während des Starts des Spaceshuttles übersehen. Dies hätte jedoch auch jede andere Beratungsbehörde getan, da sich der Schaum bereits seit dem ersten Flug löst".


     

    "Schwachstellen an Bord der Internationalen Raumstation sind auf dieselbe Art und Weise beiseite geschoben worden, wie die NASA die Probleme mit dem Isolierschaum an den Spaceshuttles ignoriert hat."


    Nun zeigt sich Zygielbaum besorgt, dass sich die Tendenz des Nichtentdeckens gefährlicher Tendenzen an Bord der ISS fortsetzt. An dieser Stelle ist es sinnvoll, die drei oben erwähnten Vorfälle etwas genauer zu beschreiben. Fehlende Koordination bei der Zündung von Triebwerken des russischen Segments zur Aufrechterhaltung der richtigen Orientierung in der Erdumlaufbahn hätte die amerikanischen Gyroskope zerstören können, die zu dieser Zeit noch in Betrieb waren. Die Gyroskope sind eine Möglichkeit, die Position der Raumstation zu kontrollieren. Das Signal zur Zündung der Triebwerke eines unbemannten russischen Versorgungsraumschiffs wurde zu früh gesendet und die Gyroskope arbeiteten dieser Bewegung entgegen.

    Bei ihrer Arbeit gegen die Triebwerke wurden die Gyroskope an ihre Grenze gefahren und dadurch die Kontrollvorrichtung ernsthaft gefährdet. Mangelhafte Kommunikation während einer früheren Mission eines Spaceshuttles zur Internationalen Raumstation resultierte darin, dass sie einen Augenblick lang außer Kontrolle abdriftete, da die Russen die Lage der Raumstation konfigurierten, während die Amerikaner etwas anderes ausprobierten. Ein ähnlicher Irrtum bei der Verständigung führte zur Anlieferung von vier russischen Batterien, die von den amerikanischen Ingenieuren an Bord der Internationalen Raumstation als zu gefährlich angesehen wurden. Solche Batterien befinden sich in einer Reihe von militärischen Ausrüstungen, wie zum Beispiel in tragbaren Funksprechgeräten und Nachtsichtgeräten. Zudem werden ähnliche Batterien bereits an Bord der ISS verwendet. Die Batterien neigen dazu, Giftstoffe zu entwickeln und besitzen ein kleines Potenzial, zu explodieren.

    Als Gegenargument führt William Gerstenmaier, Manager des Programmbüros für die Internationale Raumstation, auf, dass es sich bei der ISS um ein vielschichtiges Raumfahrzeug handeln würde, das in einer feindlichen Umgebung fliegt. Folglich müssen die Besatzungen, die Bodenkontrolleure und Projektingenieure eine gleich bleibende, ständige Wachsamkeit beibehalten, um die Sicherheit an Bord der Station sicherzustellen, wenn sie die Erde in einer Höhe von etwa 402 Kilometern umkreist. Er betrachtet "die Internationale Raumstation nicht als tickende Zeitbombe", aber betont, "dass es sich um eine höchst komplizierte Maschine handelt, die im Weltraum betrieben wird, und die Aufmerksamkeit für Einzelheiten muss sowohl auf russischer als auch auf amerikanischer Seite ungeheuer sein". Gerstenmaier versichert, "dass die NASA jeden der Vorfälle betrachtet und zugegeben hat, dass die Bodenkontrolleure versehentlich Fehler begangen haben". Er machte jedoch auf die Komplexität zum Betreiben der Internationalen Raumstation aufmerksam und sagte, "dass die Vorfälle für alle, die in das 100-Milliarden-Dollar-Projekt eingebunden sind, wertvolle Erfahrungen zur Verfügung stellen. Man lernt von diesen kleinen Fehlern. Jedes Alarmsignal, das man bekommt, ist eine gewaltige Gelegenheit, um zu lernen und anderen zukünftigen Problemen, die auftreten könnten, vorzubeugen".

    Es passierte bisher zwar nichts Ernsthaftes, aber die oben aufgeführten Zwischenfälle unterstreichen die unterschiedliche Auffassung zwischen den äußerst sicherheitsbewussten Amerikanern und den, wie sie sich selbst beschreiben, etwas flexibleren Russen. Die Philosophie der Amerikaner ist es, dass sich etwas als sicher herausstellen muss − bei den Russen hingegen muss sich herausstellen, dass etwas nicht sicher ist. Die Spannungen zwischen den Auffassungen der beiden Nationen kommen zurzeit in Houston und in Moskau zur Geltung, da darüber diskutiert wird, einen Ausstieg der nur zweiköpfigen achten Stammbesatzung am 26. Februar 2004 zu genehmigen. Ein Ausstieg würde die Internationale Raumstation vorübergehend unbemannt zurücklassen. Vorhergehende Ausstiege aus der ISS waren von einem dritten Besatzungsmitglied im Inneren abhängig.

    Die Russen stehen dem Risiko sorgenfrei gegenüber und praktizierten dies auch mit einer nur zweiköpfigen Stammbesatzung an Bord ihrer ehemaligen Raumstationen. Sie drängen auf diesen Ausstieg, um unbedeutende Arbeiten an Nutzlasten und Vorbereitungen für einen neuen Typ eines Versorgungsraumschiffs durchzuführen.


     

    Die Philosophie der Amerikaner ist es, dass sich etwas als sicher herausstellen muss − bei den Russen hingegen muss sich herausstellen, dass etwas nicht sicher ist.


    Die Russen betrachten sich selbst als weniger strikt und einfallsreicher als die Amerikaner, die dazu neigen, technischen Handbüchern wortgetreu zu folgen. Das mag zwar kein Fehler sein, aber die verschiedenen Auffassungen tragen zu Verständigungsproblemen bei, die zu gefährlichen Situationen führen könnten. Das begrenzte Budget des russischen Raumfahrtprogramms trägt auch dazu bei, wie es Sicherheit auffasst. Die russische Raumfahrtagentur, die knapp bei Kasse ist, hat es schließlich dem Amerikaner Dennis Tito und dem Südafrikaner Mark Shuttleworth trotz anfänglicher Einwände der NASA ermöglicht, für das Vorrecht zu bezahlen, als Weltraumtouristen zur Internationalen Raumstation zu fliegen.

    Nach dem Start von Sojus TMA-3 mit Kommandant Alexander Kaleri sowie den Bordingenieuren Pedro Duque und Michael Foale am 18. Oktober zur ISS wurde eine Meldung veröffentlicht, laut welcher der Start stattfand nachdem Warnungen von Sachverständigen bezüglich unzuverlässiger medizinischer Ausrüstung sowie Kontrollgeräten für Luft und Wasser an Bord in Betracht gezogen wurden. Eine Besprechung von führenden Ingenieuren kam zu dem Ergebnis, dass "trotz der Sorge der Sachverständigen der Start weit innerhalb der Sicherheitsparameter sein wird". Bei einer ganzen Reihe von Treffen vor dem Start wurden die Sorgen, die die Ingenieure hinsichtlich der Luftreinigungsausrüstung, der Wasserversorgung und der medizinischen Versorgung ausdrückten, von den Beamten betrachtet und geschlussfolgert, dass der Start sicher sei.

    Dennoch kam nach dem Start heraus, dass zwei Beamte, die die Gesundheits- und Umweltbedingungen an Bord der ISS überwachen, nicht für den Start unterschrieben hatten und stattdessen eine Meinungsverschiedenheit unterzeichneten, die vor einer fortlaufenden Verschlechterung der Umweltüberwachungs- und Gesundheitserhaltungssysteme sowie der Ausrüstung für die körperliche Ertüchtigung warnte, die für das Wohlbefinden der Besatzungsmitglieder unbedingt notwendig ist. NASA-Chef Sean O'Keefe gab zu verstehen, "dass keine unmittelbare Gefahr für die Besatzungsmitglieder besteht, aber falls sich die Bedingungen während den kommenden sechs Monaten verschlechtern, können diese die Internationale Raumstation jederzeit verlassen".

    Weitere Details zu diesem Thema finden Sie auf TZN Raumfahrer.net.

    Related Links

  • TZN Raumfahrer.net: Internationale Raumstation
    Rubrik zur Station mit Artikeln zu ihren Komponenten, allen Aufbauflügen und aktuellen Statusberichten.

  • NASA: International Space Station
    Aktuelles der NASA zur Station in englischer Sprache.

  • In Space

    Michael Schumacher fasst den aktuellen Stand um den Aufbau der ISS zusammen.


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